Wie spielt man

Wie spielt man Black Jack Hole Card?

Ein weiterer Blog zum nahezu unerschöpflichen Thema Black Jack

Black Jack Hole Card

Es gibt bei den gängigen Black Jack Varianten zwei unterschiedliche Herangehensweisen an die Hand des Dealers. Während in Europa und Asien der Dealer meist nur eine Karte vor sich liegen hat, bevor mit den Handlungen auf den Boxen begonnen wird, überwiegt in Amerika folgendes Prozedere:

  • Nach den ersten offenen Karten für die Spieler legt der Dealer seine Karte offen auf.
  • Nach der zweiten Runde offener Karten für die Spieler legt der Dealer sofort eine zweite verdeckte Karte auf: Die Hole Card

Hauptunterschiede in der Spielabwicklung

Handelt es sich bei der offenen Karte der Bank um ein Ass, fragt der Croupier die Spieler ob Sie sich gegen einen Black Jack der Bank versichern wollen. Nachdem die Spieler Ihre Entscheidung getroffen haben und im Falle einer Versicherung auch die entsprechenden Einsätze getätigt haben, wird die Hole Card überprüft.

  • Black Jack der Bank: die Versicherungen werden ausbezahlt und für die Hände auf den Boxen ist das Spiel beendet
  • Kein Black Jack der Bank: die Versicherungen verlieren und die  Hände auf den Boxen werden mit den „normalen“ Optionen hit, stay, double down oder split fortgesetzt

Auch wenn die offene Karte der Bank eine zehnerwertige Karte sein sollte, wird die Hand des Dealers auf Black Jack kontrolliert. Bis auf die Möglichkeit der Versicherung ist die weitere Vorgangsweise analog zum Ass.

Spielstrategie

Natürlich  ändert sich das Ziehverhalten, wenn der Spieler die Information hat, dass die Bank mit Ass oder Zehn keinen Black Jack hat bzw. bekommen kann. Wesentliche Unterschiede zum Black Jack ohne Hole Card (European Black Jack):

  • Der Spieler hat A,A gegen ein Ass der Bank: Er teilt (bei Black Jack mit Hole Card werden zwei Asse – wenn möglich – immer geteilt)
  • Der Spieler hat hard 11 gegen ein Ass oder eine Zehn der Bank: Er verdoppelt
  • Der Spieler hat 8,8 gegen ein Ass oder eine Zehn der Bank: Er teilt

Surrender

wenn Surrender (Aufgeben der Hand, der Einsatz wird halbiert) erlaubt ist, folgende Strategie:

  • 16 gibt gegen 9 bis Ass der Bank auf
  • 15 gibt gegen jede Zehnwertige Karte der Bank auf

Teilen

Grundsätzlich gilt:

  • Asse und 8,8 werden immer geteilt
  • Zehner und 5,5 werden nie geteilt

Verdoppeln

  • 11 wird immer verdoppelt
  • Zehn verdoppelt gegen 2 bis 9 des Dealers
  • Soft 13 bis soft 17 verdoppelt immer 5 und 6 des Dealers
  • Soft 15 und soft 16 verdoppelt zusätzlich gegen 4 des Dealers
  • Soft 17 verdoppelt zusätzlich gegen3 und 4 des Dealers
  • Acht verdoppelt nie

Vorteile der Hole Card für den normalen Spieler

Die Gewissheit ob der Dealer Back Jack hat oder nicht ist schon ein Riesenvorteil für viele Spieler. Zwar nicht mathematisch sondern eher psychologisch: Ihr kennt doch auch die manchmal endlos scheinenden Diskussionen in den Casinos oder die langen Wartezeiten online, wenn der Dealer nur die offene Karte vor sich liegen hat. 15, 16 gegen Zehn oder Ass (mit oder ohne Surrender) oder der hartnäckige Aberglaube die letzte Box soll/ kann/muss „ anders“ ziehen als Basic angibt.

Diese Beschleunigung des Spieles empfinde nicht nur ich als sehr angenehm.

Apropos letzte Box:. Da die zweite Karte des Dealers schon liegt und daher auch bei anderen Kartenwerten als Zehn oder Ass  der Wert der ersten beiden Karten schon fest steht, fallen auch die teilweise wenig netten Kommentare der Mitspieler weg, wenn die letzte Box „falsch“ gezogen hat oder sich das Stay negativ für die Spieler auf das Ergebnis der Bank ausgewirkt hat.

Wie viele von euch sicherlich schon am Black Jack Tisch im Casino erlebt haben, dass manche – mehr Horoskop als Mathematikbücher lesende – Black Jack Spieler die feste Meinung haben, dass 13 oder 14 auf der letzten Box gegen 9 bis Ass der Bank stehen bleiben „muss“ , weil ja die kleine Karte (es kann ja immer nur eine kleine Karte kommen) der Bank schadet.

Vorteile der Hole Card für den professionellen Spieler:

Erfahrene und sehr gut beobachtende Spieler machen sich hauptsächlich zwei Umstände zu Nutze.

  1. Spooking: der Dealer zeigt bei  der Kontrolle der Hole Card Teile der Hole Card oder die ganze Karte. Schon die Information, dass es sich sehr wahrscheinlich um eine Face Card handelt, bringt dem Spieler Vorteil. Beim Spooking hat ein Beobachter gute Sicht auf die Karte und gibt diese Information an einen anderen Spieler weiter. Wird die zweite Karte ganz erkannt, kippt der Hausvorteil des Casinos auf die Seite des Spielers und es kann zu einem Vorteil von theoretischen 10 % und mehr kommen. Wenn dem Spieler z.B. bekannt ist, dass der Dealer 17 bis 20 als Summe der beiden Karten hat, zieht er natürlich mit 18 gegen 19 usw.
  2. Dealer Tells: aus der Reaktion des Dealers beim Checken der Hole Card können geschulte Spieler Rückschlüsse auf den Wert der Karte ziehen, ähnlich wie gute Pokerspieler Ihre Gegner „ lesen“ können. Diese Art sich einen Vorteil gegenüber der Bank zu verschaffen, benötigt allerdings sehr viel Übung und Menschenkenntnis.

Für online Spieler sind diese Optionen ohnehin unmöglich, daher konzentriert euch auf sauberes Basic Spiel.

Sind diese Praktiken legal?

Schon 1983 gab es ein Gerichtsurteil im Staat Nevada: Ein Mann gab Informationen über die Hole Card an einen zweiten Mitspieler weiter. Da die Beobachtung ohne technische Hilfsmittel gemacht wurde, lag nach Auffassung des Gerichtes kein Betrugsdelikt vor. Heute haben sehr viele Casinos, die Black Jack mit Hole Card anbieten, technische Hilfsmittel, die das „hole carding“ unmöglich machen. Die Diskussion über die Legalität dieser Spielweisen wurde auch schon früher beim card counting geführt. In einem der folgenden Blogs berichten wir über die Erlebnisse eines Counters.

 

Im nächsten Blog gehen wir auf die Vor- und Nachteile von Hausregeln ein – bleibt gespannt! In der Zwischenzeit findest du auf Casino777.ch verschiedene Black Jack Varianten.