Wie spielt man

Poker – Texas Hold’em Theorie und Strategie

Im Blog vom 20.02.2020 wurde über die Starthände gesprochen. In diesem und den folgenden Blogs wollen wir ein wenig die Wahrscheinlichkeit eine gute Starthand zu bekommen beleuchten und die möglichen Strategien Starthände zu spielen erörtern. Wir beginnen mit der momentan populärsten Poker Variante in Online Casinos sowie landbased Casinos: Texas Hold èm Poker

Texas Hold’em Poker: Mögliche Starthände

Du erhältst aus einem Deck von 52 Karten zwei Karten. Daher hast Du (52 x 51) / 2! =1326 mögliche Starthände. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Paar Asse also ?

4 der 52 Karten im Spiel sind Asse, also erhältst Du 52/4 Mal als erste Karte ein Ass. Nun befinden sich noch 51 Karten im Deck von denen 3 Asse sind, womit die Wahrscheinlichkeit auf das zweite Ass 51/3 beträgt. 52/4 = 13, 51/3= 17 daraus folgt: alle 221 Hände (13×17) startest Du mit den begehrten „Rockets“!

Der zweite Rechenweg als Kontrolle: es gibt sechs Kombinationen ein Paar Asse zu bilden:

  • AC,AD; AC,AH; AC,AS; AD,AH; AD,AS; AH,AS

1326 Starthände  geteilt durch die sechs Möglichkeiten: 1326/6 = 221 das sind etwa 0,45 %. Die nachfolgenden Wahrscheinlichkeiten geben wir ohne den Rechenweg an:

  • AKs (oder zwei beliebige Karten suited): 0,30 %
  • AA (oder jedes beliebige Paar): 0,45 %
  • AK (oder zwei beliebige Karten offsuited): 1,20 %

Die Wahrscheinlichkeit für Suited Connectors beläuft sich auf knapp unter 4 % , zwei Karten Q oder höher fast 5 %. Bei 100 Händen weder mit A,A noch K,K zu starten ist zu über 40 % wahrscheinlich, die „Gefahr“ mit keinem Paar anfangen zu können, unter 0,25 % .

Texas Hold’em Poker: Preflop Spiel

Endlich hast Du die lang erhofften American Airlines in Deinen Hole Cards bekommen und Du musst zuerst die wichtigste Entscheidung treffen: Slow Game oder aggressives Spiel. Du spielst ein sehr hohes Raise und alle Gegner werfen Ihre Hand weg, Du hast also max. die Blinds gewonnen. Andererseits besteht die Gefahr, dass wenn Du nur callst, am Flop zwei Paare von einem Spieler mit viel schwächerer Starthand getroffen werden und die Asse viel Geld kosten. Bei Turnieren hängt diese Entscheidung ganz stark von Turnierphase und Stake ab, im Cash Game ist die Entscheidung schwieriger: Limit Variante, Anzahl der Spieler am Tisch, Position und nicht zuletzt die richtige Einschätzung Deiner Gegenspieler werden Dein Verhalten beeinflussen. Es gibt kein „Kochrezept“ für diese Frage und das Gefühl auf lange Sicht und in der Situation die beste Spielweise zu finden, machen den Unterschied zwischen den Pokerspielern aus.

Natürlich ist es wichtig und unumgänglich Basiswissen über das Entwicklungspotential einer Starthand zu haben:

Ein Paar

Du flops ein „Set“ (Drilling) oder besser 11,8 % , also ca. alle 9 Hände

Du flops ein Full House 0,73 % , also ca. alle 136 Hände

Du flops einen Poker 0,22 % , also ca. alle 445 Hände

Gleiche Farbe der Karten in der Starthand (Suited Hand):

Du Flops ein Flush 0,84 %, also ca. alle 119 Hände

Du Flops einen Flushdraw 10,9 %, also ca. alle 9 Hände

Du Flops eine Karte in Deiner Farbe für den Backdoorflush Flush 46,6 %, also fast jede zweite Hand

Aufeinanderfolgende Karten in der Starthand (Connected Hand):

Du Flops eine Strasse 1,3 %, also ca. alle 77 Hände

Du Flops einen Draw der die Strasse „oben und unten“ möglich macht (Oben ended),9,6 %, also fast jede zehnte Hand

Du Flops einen Draw für die Strasse 26 %, also öfter als jede vierte Hand

Beim Spielen der Draws ist auf jeden Fall der Flop beachten: Sollten zum Beispiel beim Straight Draw zwei Karten gleicher Farbe oder ein Paar auf dem Flop sein, schwächt das die Hand wesentlich, da ja damit auch Flush oder Full House für die Gegenspieler möglich werden und auch im Falle eines Treffers die Hand verliert.

Die Wahrscheinlichkeiten für All In Situationen möchte ich nur kurz angeben, da nach dem All In keine Entscheidung mehr notwendig bzw. möglich ist.

  • Paar gegen zwei höher Karten (Coinflip) wie der Ausdruck „Münzwurf“ schon sagt ca. 50 % Es hängt von der Höhe des Paares ab und ob die „Overcards“ suited und/oder connected sind.
  • Zwei höhere gegen zwei niedrigere Karten: ca. 2/3 Gewinnwahrscheinlichkeit

Texas Hold’em Poker: Turn und River

Die Trefferwahrscheinlichkeiten nach dem Flop sind relativ einfach selbst zu berechen.

Du hast etwa Q,J beide in Pik (spades) in der Hand und am Flop liegen T of spades und 9 of spades sowie 2 of clubs. Von den 52 Karten des Decks liegen 3 am Flop und 2 in Deinen Hole Cards, also fünf bekannte Karten.

52 – 5  = 47 verbleibende Karten. Von den 13 Piken sind bereits 4 nicht mehr im Deck, also nur mehr 8 verfügbar, die Deine Hand zum Flush machen. Weiters verbessern 3 Könige und 3 Achter (der Pik König und der Pik Achter können nicht mehr berücksichtigt werden) Deine Hand zur Strasse.

  • Turn: 14 aus 47 sind ca. 29,7 % für Flush oder Strasse
  • River: wenn am Turn kein Treffer erfolgt ist bleiben noch die 14 „guten“ Karten im Deck, das jetzt aber nur mehr 46 unbekannte Karten enthält. 14 aus 46 sind 30,4 % Hits.

Zusammen also ungefähr 60 % Wahrscheinlichkeit auf eine sehr gute Hand.

Andere Wahrscheinlichkeiten lassen sich analog dazu leicht berechnen: Die unbekannten Karten sind in Relation zu den für meine Hand guten Karten (Outs) zu stellen und so erhalte ich Wahrscheinlichkeit meine Hand zu verbessern.

Das Setzverhalten wird jetzt mehr von den Pot Odds (Verhältnis von Potwert und Betrag der zu callen ist, unter Berücksichtigung der Outs) und den Implied Odds (Hier werden die möglichen Verbesserungen der Hand einkalkuliert)  bestimmt.

Doch dazu mehr im nächsten Blog.

Fazit

Poker ist eine wunderbare Mischung aus Psychologie und Mathematik. Die Mathematik ist relativ rasch lernbar doch für das richtige „lesen“ der Gegner und das korrekte Einschätzen von Spielsituationen ist viel Erfahrung notwendig.

Bis Ihr diese Erfahrung und das Gefühl gewonnen habt, nutzt die Spiele auf 777.ch und bleibt neugierig.