Black Jack ist eines der klassischen Casino Spiele, das sich neben Roulette schon sehr lange ungebrochener Beliebtheit erfreut. Ein wesentlicher Grund dafür sind die sehr fairen Auszahlungsquoten, die einfachen Spielregeln aber auch die zahlreichen Black-Jack-Varianten.
Hausregeln von Black Jack
Viele dieser Hausregeln sind in Las Vegas entstanden, um sich von anderen Casinos zu unterscheiden und die Gäste zu motivieren, mehr in dem Casino mit Ihrem bevorzugten Reglement zu spielen. Diese Regeländerungen können den Hausvorteil (statistischer Vorteil der Bank gegenüber dem Spieler) kleiner machen und dadurch die Gewinnchancen der Gäste erhöhen. Als Beispiel dafür die Regel, dass es dem Spieler erlaubt wird nach dem Teilen zu verdoppeln. Meist allerdings gleicht das Haus das durch eine Regel aus, die den Vorteil des Casinos erhöht, wie zum Beispiel: der Dealer zieht mit soft 17 noch Karten bis hard 17 oder mehr erreicht sind.
Es geht dabei nicht um Varianten wie Double Exposure oder Spiel mit der Hole Card sondern um die Abänderungen folgender Möglichkeiten im Regelwerk:
Anzahl der Karten Spiele (Decks)
Die Anzahl der Kartendecks, die für das Spiel verwendet werden, hat grosse Auswirkung auf den Hausvorteil. Grundsätzlich gilt, je weniger Kartenspiele (52 Karten, 2 bis 10, Bub, Dame, König und Ass in den vier Spielfarben Kreuz, Karo, Herz und Pik.- die Farbe spielt allerdings nur bei manchen Nebenwetten eine Rolle) im Schlitten sind, bzw. aus der Hand gegeben werden, desto besser für den Spieler:
Die häufigste Variante ist mit sechs Decks, also 312 Karten zu spielen. Der Hausvorteil gegenüber den six Decks ändert sich:
- Single Deck (52 Karten): – 0,43 % das heisst der Spieler hat um 0,43 % weniger Nachteil gegenüber der Bank
- Double Deck (104 Karten): – 0,12 %
Bei den manchmal verwendeten 8 Decks hingegen erhöht sich der Vorteil der Bank um 0,04 %
Da der Bankvorteil bei wenigen Decks nur mehr sehr gering ist, werden diese Spielarten meist nur mit hohen Minimaleinsätzen gespielt.
Teilen der Hand
Es gibt zwei grundsätzliche Unterschiede:
- Das Teilen ist „unendlich“ oft möglich
- Das Teilen wird auf vier, sechs oder acht Mal beschränkt.
Manchmal gelten für das Teilen von Assen Sonderregeln. Je nach Anzahl der Decks ändert sich der Vorteil für den Spieler, im Schnitt liegt er bei ca. plus 0,1 % wenn unlimitiertes Teilen erlaubt ist.
- Verdoppeln nach dem Teilen: plus 0,14%
Es ergeben sich manchmal kuriose Situationen, wenn Teilen so oft wie möglich erlaubt ist. Ich habe einmal beobachten dürfen/müssen wie ein übermotivierter Spieler 17 Mal! Zehner geteilt hat, was ebenso unwahrscheinlich wie unkorrekt ist. Der Dealer wird diese Situation auch kaum vergessen, da er mit Hilfe des Saalchefs verzweifelt versucht hat, Platz am Tisch für die Hände zu finden und den Überblick zu bewahren.
Verdoppeln der Hand
- Jede Hand darf verdoppelt werden (Any two Card double down)
- Nur 9, 10 oder11 dürfen verdoppelt werden
Der Vorteil der Bank sinkt sich um 0,1 % wenn jede Hand verdoppelt werden darf. Besonders gegen 4 bis 6 des Dealers wird verdoppelt- auch manche soft Hand des Spielers.
Geber nimmt bei soft 17
Wenn der Dealer bei soft 17 noch so lange zieht, bis mindestens hard 17 erreicht hat, erhöht sich der Vorteil der Bank um 0,2%
Auszahlung bei Black Jack des Spielers
- 6:5
- 3:2
Die Variante den Black Jack mit 6:5 statt 3:2 auszubezahlen erhöht den Bankvorteil um 1,2 % !
Aufgeben der Hand (Surrender)
Wenn es für den Spieler möglich ist, eine „schwache“ Hand aufzugeben (das bedeutet der Spieler verliert die Hälfte seines Einsatzes sofort, also ohne eine Handlung wie Stay oder Card zu setzen) sinkt der Bankvorteil um 0,2 % bei sechs Decks.
Aufgegeben werden prinzipiell 16 des Spielers gegen 9, 10 und Ass der Bank sowie 15 gegen 10.
Besondere Bonifikationen
- 777: Das Haus zahlt bei 3 Siebenern des Spielers den Einsatz im Verhältnis 3:2 oder sogar doppelt aus. Manche Casinos die diese Variante anbieten, sogar sofort- auch gegen ein Ass des Dealers.
- Five Card Charlie: das Haus zahlt sofort – manchmal auch mit Quoten bis zu 5:1 – den Einsatz des Spielers aus, wenn dieser mit fünf Karten 21 oder weniger erreicht.
- Black Jack nach dem Teilen von Zehnern: werden Zehner (alle zehnwertigen Karten) geteilt und die nächste Karte zu dem Zehner ist ein Ass wird diese Hand als Black Jack behandelt.
Da all diese speziellen Hausregeln sehr stark von der Art der Bezahlung (Quoten, gewinnt sofort) den verwendeten Decks und anderen Hausregeln abhängen, schwanken die Prozente stark. Es ist aber Vorsicht geboten, denn einige Spieler werden dadurch zu unkorrektem Ziehverhalten wie zum Beispiel das Teilen von Zehnern verleitet.
Nebenwetten beim Black Jack
Aus der Vielzahl der Nebenwetten oder Side Bets möchte ich nur die bekanntesten und am meisten verbreiteten anführen:
- Perfekt Pairs: der Spieler wettet auf ein Paar auf seiner Box. Abhängig von der Wahrscheinlichkeit, ändern sich die Auszahlungsquoten. So werden zum Beispiel zwei Buben (Pik und Karo) weniger hoch ausbezahlt als ein „perfektes Paar“ z.B.: zwei Pik Buben.
- Versicherung: wenn ein Ass der Bank aufliegt, kann sich der Spieler gegen einen Black Jack der Bank versichern. Meist genau die Hälfte des Einsatzes auf der Box, aber auch das Doppelte des Einsatzes der Box, manchmal sogar das Tischmaximum können gesetzt werden. Zieht der Dealer einen Black Jack werden die Versicherungen mit 2:1 bezahlt.
- Swiss Jack: der Spieler wettet auf einen Black Jack der Bank (bevor die Karten gegeben werden). Bei einem „Swiss Jack“ ein Black Jack in Kreuz wird das 300 fache des Einsatzes ausbezahlt.
- Bust: Der Spieler setzt darauf, dass die Bank sich verkauft, also mehr als 21 Punkte hat. Auch dieser Einsatz muss natürlich vor der ersten ausgegebenen Karte getätigt werden.
Auch hier variiert der Hausvorteil stark, ist aber meist hoch. Als Beispiel die Versicherung: die Auszahlung beträgt 2:1 die Wahrscheinlichkeit für einen Blackjack beträgt allerdings nur 4:9 bzw. 4/13 (ca. 30%).
Der Reiz der Zusatzspiele liegt in den möglichen hohen Auszahlungen.
Fazit
Die einzelnen Hausvorteile schwanken in der Kombination der Hausregeln manchmal sehr stark. Daher sind die genannten Prozentzahlen ungefähre Werte. Sucht Euch das Regelwerk aus, das Euch am meisten zusagt und versucht dann eine entsprechende Basisstrategie zu finden.
Im nächsten Blog sprechen wir über die Möglichkeit, den Hausvorteil auf die Seite des Spielers zu „drehen“: Card Counting
Bleibt neugierig!